Geschichte von Mulhouse - Von der Mühlenstadt zur kreativen Metropole
Mulhouse blickt auf eine bewegte Geschichte zurück, die so ganz anders verläuft als in den meisten anderen Städten des Elsass. Als protestantische Enklave, unabhängige Republik und später Industriepionierin ging Mulhouse oft eigene Wege – und das prägt die Stadt bis heute. Zwischen Schweizer Einflüssen, französischer Zugehörigkeit und deutscher Vergangenheit entwickelte sich hier ein besonderer Freiheitsgeist. Heute lebt dieser weiter – im kreativen Wandel, in farbenfroher Street-Art und einer lebendigen Kulturszene.
Mulhouse im Wandel der Zeit
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803
Erste urkundliche Erwähnung als „Mulinum“, rund um eine Mühle gegründet
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1308
Reichsstadtstatus im Heiligen Römischen Reich
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1354
Beitritt zur Dekapolis (Zehn-Städte-Bund im Elsass)
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1515
Bündnis mit den Schweizer Kantonen – Mulhouse wird Teil des Schweizer Staatenbundes
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1746
Start der Baumwollindustrie durch die Familien Koechlin, Dollfus & Co.
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1798
Freiwilliger Anschluss an Frankreich
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1826
Gründung der „Société Industrielle de Mulhouse“ – wichtiger Thinktank der Industrialisierung
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1839
Erste Eisenbahnverbindung Frankreichs zwischen Mulhouse und Thann
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1853
Bau der ersten französischen Arbeitersiedlung („Cité ouvrière“)
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1899
Gründung des Zoologischen Gartens von Mulhouse
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2006
Start der künstlerisch gestalteten Tramlinie – Symbol der modernen Stadtentwicklung
Mulhouse heute: Kreativ, bunt und zukunftsgewandt
Nach dem Niedergang der Textilindustrie in den 1970er-Jahren hat Mulhouse sich neu erfunden. Alte Fabriken wurden zu Orten der Kunst, Start-ups siedeln sich an, Street-Art und moderne Architektur setzen Akzente. Auch die Straßenbahn erzählt Geschichten: Jede Linie wurde von internationalen Künstlern wie Daniel Buren oder Tobias Rehberger gestaltet. Im ganzen Stadtbild begegnet dir heute eine bunte Mischung aus Geschichte, Design und Zukunftsvision. Mulhouse ist nicht stehen geblieben – es geht mutig voran.
