Unterelsass (Bas-Rhin)

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Sélestat - Ste-Georges

Sélestat - Ste-Georges

Foto: K. Brandt

In Sélestat (Schlettstadt) sind es gleich zwei bedeutende Bauwerke, die zur Besichtigung einladen. Zum einen die großartige romanische Kirche Ste-Foy, die Ende des 12. Jahrhunderts erbaut wurde, und zum anderen das mehr als ebenbürtige Gotteshaus St-Georges, das zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert entstand.
In Wissembourg (Weißenburg) ist das frühgotische Münster St-Pierre-et-St-Paul (1262-1293) von Bedeutung. Der unvollendete Kreuzgang an der Nordseite der im 7. Jahrhundert gegründeten Benediktinerabtei gilt als schönster des Rheintals. In Andlau erhebt sich die Abteikirche des hier schon 880 von Richardis, der Gemahlin Kaiser Karls des Dicken, gegründeten Klosters. Der älteste Teil des romanischen Gotteshauses ist die Krypta aus dem 11. Jahrhundert.
Ein weiteres Kleinod des Elsass steht in Rosheim: Es ist die Basilika St. Peter und Paul aus dem 12. Jahrhundert mit schönem Portal, figürlichen Säulenkapitellen und interessanten Dachreitern.
Auch profane Kunstwerke, wie die alten Ziehbrunnen, die auch Sechseimerbrunnen genannt werden, begegnen den Urlaubern auf der Reise durch das Unterelsass. Drei schöne Säulen mit sehenswertem Aufsatz in filigraner Sandsteinarbeit sind das Besondere daran. Die schönsten Ziehbrunnen sind in Rosheim und in Obernai zu besichtigen. Der Ort Molsheim, der das Breuschtal öffnet, hat ebenfalls ein imposantes Bauwerk: die Alte Metzig von 1554, ein ehemaliges Zunftgebäude der Metzgerinnung, das auf dem Marktplatz der Stadt dominiert.
Mitten im Unterelsass liegt an der Zaberner Steige die alte Stadt Saverne (Zabern). Dort erwartet den Besucher der prachtvolle Rohan-Palast, der anstelle des alten Fürstenbergschlosses (1779) von dem Architekten Salins de Montfort für den Kardinal Louis-René von Rohan Guéménée erbaut worden ist. In der malerischen Altstadt Zaberns dominiert das weltberühmte Haus Katz.
Ganz in der Nähe liegt das 1090 errichtete Schloss Hohbarr, das wegen seiner prächtigen Aussicht "Auge des Elsass" genannt wird. Am Ende des Dreißigjährigen Krieges (1648), als dass Elsass im Westfälischen Frieden an Frankreich angeschlossen wurde, stand der Sonnenkönig Ludwig XIV. auf den Höhen Saverns, betrachtete sein neu hinzugekommenes Land und rief aus: "Welch herrlicher Garten!"

Klosterinnenhof

Klosterinnenhof

Foto: wikimedia/ SteveK

Nicht unerwähnt bleiben dürfen die beiden größten Landesheiligtümer des Elsass, die auf den Bergen der heiligen Odilia und des Papstes Leo IX. stehen. Den Mont-Sainte-Odile (Odilienberg) mit 764 m findet man westlich von Barr und Ottrott.
Ebenso bekannt ist das exakt im Westen von Strasbourg liegende Dabo (Dagsburg), wo auf dem Rocher de Dabo (650 m) heute anstelle der früheren Burg die Kapelle des heiligen Leo IX. (1002-1054) steht.
Ein Naturschutzgebiet von einzigartiger Schönheit ist der Naturpark Nordvogesen. Im Zentrum dieser wald- und wasserreichen Landschaft erhebt sich auf einem Hügel die kleine Stadt La Petite Pierre, das alte Lützelstein. Die wesentlich niedrigeren Nordvogesen übertreffen dafür mancherorts die Südvogesen an landschaftlichem Reiz. Der Buntsandstein dieses nördlichen Gebirges war Lieferant für das Baumaterial vieler Schlösser und Kirchen. Von den weit über 50 Burgen im Elsass finden sich die meisten im Unterelsass.
Entlang der nördlichen Grenze zieht westlich Weißenburg und Lembach die Route des Châteaux (Burgenstraße) durch den Naturpark Nordvogesen. Dort liegen auf hohen Felsen geschichtsträchtige Schlossruinen, wie Fleckenstein, Wasigenstein, Falkenstein und Wasenbourg sowie die Festung Lichtenberg aus dem 13. Jahrhundert. Aus dem Adelsgeschlecht der Lichtenberger gingen allein drei Strasbourger Bischöfe hervor. Noch weiter südlich liegen Greifenstein, Geroldseck, Nideck, Andlau, Hageneck und Landsberg.
Cleebourg, in der Nähe von Weißenburg, ist das nordöstlichste Weinbaugebiet des Elsass. In kurzer Entfernung südlich davon kommt man zu den Dörfern Seebach und Hunspach mit den besterhaltenen Fachwerkhäusern des Elsass. Bei Marlenheim beginnt die nördliche Weinstrasse mit zahlreichen hübschen Städtchen und Dörfern sowie interessanten Burgen. Sie erschließt wunderschöne Täler, die in die Nordvogesen hinaufführen. So gelangt man von Molsheim in Tal der Breusch, von Obernai ins Tal der Ehn oder von Châtenois ins Val-de-Villé.