Eine Besichtigung des bemerkenswert schönen Städtchens Ribeauvillé (Rappoltsweiler) darf nicht versäumt werden. Die katholische Pfarrkirche St-Grégoire-le-Grand mit quadratischem Turm und spitzem Helm wurde 1282 begonnen, 1473 vollendet und 1876 durch ein Querschiff erweitert. Sehenswert sind das Tympanon am Westportal und die holzgeschnitzte, vergoldete Madonna (um 1470) im südlichen Seitenschiff, die wahrscheinlich aus Dusenbach stammt.
Das Rathaus ist ein Barockbau von 1773, in dem das Ratssilber, vor allem Pokale der Herren von Rappoltstein, aus dem 17. Jahrhundert ausgestellt sind.
Davor der Marktbrunnen, aus dem am Pfifferdaj (Pfeifertag - Festtag im Elsass) Wein fließt. Der Brunnenstock ist reich verziert und trägt einen wappenhaltenden Löwen von 1536.
Ein ebenso schöner Brunnen befindet sich am westlichen Stadtausgang.
Dominierend ist das Pfifferhüs, Grand Rue Nr. 14, ein hübscher Fachwerkbau mit Renaissanceportal und reich geschnitztem dreiseitigen Erker, in dessen Pfosten eine Verkündigungsdarstellung von 1680 eingearbeitet ist. Die Herren von Rappoltstein haben sich der Bruderschaft der Pfeifer, die schon Ende des 14. Jahrhunderts gegründet wurde, tatkräftig angenommen und ihnen die Teilnahme am Festgottesdienst gestattet. Deshalb wird dieser Tag des Volkes alljährlich an Mariä Geburt, am 8. September, noch immer gefeiert.
Wir kommen nun zu den Stadttürmen. Mitten im Ort steht der Tour des Bouchers/Metzgerturm aus dem 13. Jahrhundert. Der obere Teil mit großer Uhr und Maßwerkbrüstung stammt aus dem Jahre 1536. Ebenso sehenswert sind die alten runden Wehrtürme der Stadtmauer, die alle bewohnte Storchennester tragen. Beim Stadtrundgang selbst stößt man auf viele alte Häuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert mit geschnitzten Pfosten, verzierten Portalen und Erkern.